pobeda

04.12.10
Da isser schon, der Winter.
Es ist wenig bis nichts passiert. Wolga 24 Bremskraftverstärker liegt bereit, ich hätte einfach keine andere Idee mehr. Und ich kann relativ einfach ausprobieren, was das bringt.
Abgesehen von erstaunlich viel Arbeit die rein kam und die natürlich komme was da wolle angenommen wird, hatte und habe ich einen ganze Reihe von gesundheitlichen Problemen, mit denen ich hier niemande langweilen will. "Gesundheit ist das höchste Gut", daß sind diese lahmen Spürche, die man immer nur mit "jaja" beantwortet.
Wenn es dich erwischt, ist es nichts als bittere, allgegenwärtige und nervtötende Realität.
Irgendwann demnächst wird es schon weiter gehen, nur in den Schnee mag ich mich nicht legen im Moment.


11.01.11
So, Freunde nun wird's peinlich , der Fehler ist gefunden:
Der Bremskraftverstärker ist eingebaut und zwar unter den Kotflügel, da passt er mit viel Getüftel so gerade eben hin.
Erste Probefahrten in der Tiefgarage und die große Endtäuschung - alles ziemlich genauso mies wie vorher! Beim genervten vor- und zurückfahren, machte ich dann eine seltsame Entdeckung: rückwärts bremst die Karre brutal!!!? Abends rief mich Paul lachend an und wusste direkt was los ist: Ich hatte die linke und rechte Bremsankerplatte verwechselt beim Zusammenbau, dadurch bekommt man zwei ablaufende Bremsbacken! Ich habe heute alles umgeschraubt, die Seiten lassen sich tatsächlich problemlos tauschen. Nur an wenigen Stellen denkt man, wenns falschrum ist, "das ist aber blöd konstruiert" z.B. kommt man falschrum schlechter an die Entlüftungsschrauben, sonst merkt man es eigentlich nicht.
Was soll ich sagen, zusammen mit dem Verstärker ist der Erfolg durchschlagend, ich muss mich erstmal umgewöhnen, damits nicht die ganze Zeit quietscht!!



März 2011
Kleines Zwischenspiel: Freds Plymouth Motor, der übrigens meinen grob besehen recht ähnlich ist, mit Krümmer und 3fach Vergaseranlage versorgt. Freds Konzept für den Einlass finde ich sehr hübsch, weil schlüssig, leider ist bei mir die Reihenfolge ganz anders.
Lange Ansaugwege sollen gut fürs Drehmoment sein - wir werden sehen....

Nachtrag: die nahezu finale Anlage, sicher noch eine Menge Einstellerei erforderlich, aber es funktioniert!

02.04.11
Fahrt nach Wünsdorf ohne jeden Zwischenfall. Bremsen aus 70kmh ist immer noch nicht so, daß man begeistert wäre, vielleicht ist mehr nicht drin.
Einige, heftige Roststellen unter dem Lack bzw. Spachtel.... tja....
Nachlackieren ist ja zum Glück kein Problem.


Soundtrack:


22.05.11
Endlich mal den lang versprochenen Ausflug mit Breeda (die meine "Monster" Embleme gegossen hat) und Marlene ins Havelland gemacht. Hölle aus der Stadt raus zu kommen. Bremsen werden heiß (vermutlich weil sie immer noch etwas schleifen) sonst alles prima.
Auf Schlaglochpisten jauchzen die Mädels und kugeln sich auf der Rückbank. Dann endlich einen kleinen See gefunden, rückenschwimmend staunen, wie groß der Himmel auserhalb Berlins ist. "Ich lebe, ich lebe!"


04.06.11
Zelten im Spreewald
Auto mit pupertierenden Mädels volladen = keine gute Idee!
Auf dem Rückweg (Landstraße) Bremsen werden wieder heiß, obwohl sie nicht mehr schleifen. Das quietscht beim bremsen und wenn noch heißer sogar die ganze Zeit... Mist.
Tank leer gefahren und die 10 Liter aus der Reserve waren bis Berlin auch wieder alle - UPS! - das lässt auf heftigen Benzinverbrauch schließen!? Da muss ich wohl doch mal testen...


30.06.11
Größere Revision:

-Ausgang des Krümmers vergrößert, war viel zu eng

-bei der Gelegenheit noch ein Stück aus der Seitenwand geschnitten und die Ventile eingestellt

-nachfolgend natürlich auch die ganze Auspuffanlage neu. Klang ist etwas besser jetzt und der Leerlauf geht etwas runter... ein Wunder ist vermutlich nicht geschehen.

-Sprizblech für den Bremskraftverstärker

- Stange des HBZ gekontert (RÄUSPER.....tz,tz,tz.....)

-Heizung raus, stattdessen der nicht besonders erfolgreiche Versuch eine Lüftung zu improvisieren

Das letzte, was dieses Auto braucht, ist eine Heizung. Wenn ich bei über 30 Grad hier in der Innenstadt im Stau stehe, möchte ich einfach nur noch die Karre stehen lassen und nach Hause laufen, so heizt sich der Innenraum auf....

30.07.11
Wagen zieht beim bremsen extrem nach links, Ursache: ein Bremskolben rechts bewegte sich garnicht - es wird zur Gewissheit: es hört nicht auf.

Nachdem ich seit Wochen auf eine Gelgenheit warte, Urlaub zu machen und mit dem Wagen los zu fahren, nichts als Dauerregen... Erschütternd wie das Auto auf regennasser Fahrbahn beim etwas schärferen Bremsen nur noch rutscht....

Wenigsten ein Ausflug zum Einsteinturm (Foto mit Auto leider nicht erlaubt) Ein sehr lohenendes Ziel für Freunde des Expressionismus


03.08 - 13-08.11
Gleich nach dem Geburtstagsfrühstück gehts los, allerdings nach einer Woche warten, daß der Dauerregen auföhrt. Deshalb fahren wir nicht wie geplant in Richtung Osten, sondern nach München...
Bin mächtig aufgeregt, im Gegensatz zur phlegmatischen "Restfamilie". Immerhin die mit Abstand größte Reise mit dem Monster. Mehr als 80 sind nicht drin, um den Motor auf 100 Grad zu halten- verdammt, daß war schon mal bessser.
Hinter Halle dann Bundes- und Landstraßen, deutlich anstrengender - wie auch immer, wir kommen Abends am Kyffhäuser an, leider schon geschlossen. Die Auffahrt auf den Berg ist mit dem Pobeda recht spektakulär, zum Glück sind wegen des Wetters keine Motrräder da....
Übernachtung im Auto, zum ersten mal auf umgeklappten "Liegesitzen" - das Cafe und Pension dort ist zu empfehlen, sehr nette Leute!
Nächster Tag - auf dem Weg zum Panoramagemälde in Bad Frankenhausen. Die beste Ehefrau von allen nervt auf dem Rücksitz so rum, daß ich schroff in die Eisen gehe. Plötzlich durchtreten aufs Bodenblech - SCHOCK - wo ist der 2. Kreis geblieben??? Vorne rechts läuft Bremsflüssigkeit aus.....
Der Abschlepper trifft die richtige Entscheidung und bringt uns in eine Landmaschinen Instantsetzungswerkstatt. Da war der Wagen goldrichtig.
Ich kann die Männer der FHM in Heldrungen nicht genug loben. Ich glaube kaum, das eine moderne Autowerkstatt mir hätte helfen können. Die alten Hasen dort, kennen die Teile genau. Da trozdem nicht alles noch am Rest des Tages zu repariern ist, bringt uns der Chef persöhnlich zu einer Pension. Vielen Dank noch mal für alles!!
Ursache war übrigens ein Montagefehler meinerseits am Bremszylinder zwei Tage zuvor, warum der diese katastrophale Folge hatte, verstehe ich auch nicht ganz. Ausserdem hatte ich damals, als die Bremsen noch falsch montiert waren, den Druckpunkt weiter nach unten verschoben - deshalb konnte der 2. Kreis nicht mehr betätigt werden... bitter, bitter, das hätte auch ganz böse ausgehen können.
Mit einem mulmigen Gefühl, voller Selbstzweifel und dennoch fast ohne Probleme- (Radkappe verloren auf der A71), gehts weiter zur nächsten Schlafstätte: mein Elternhaus. Komischerweise bleib der Motor jetzt kühler!? Hatte die FHM auch dort gezaubert? Ich weiß es bis heute nicht.
Fahrt nach München in einem Rutsch und durchgehend mindestens 100 durch, alles Bestens! Ich überhole einen langen Treck der U.S. Armee, die hätten sich bestimmt noch viel mehr gewundert, wenn sie gewusst hätten, daß es ein Russe war.
In München der von mir langersehnte Besuch bei
Christian Mühlbauer mit dem besten HotRod von dem ich weiß. Ich muss ehrlich gestehen, das mir dieser Hot Rod mehr als den Abend verdorben hat - er ist so unverschämt gut gebaut, daß mir meine Karre nun wie ein zusammengenagelter, viel zu schwerer Schrotthaufen vorkommt.
Prompt nimmt er bei der nächtlichen, verregenten Heimfahrt kein Gas mehr an (beleidigt!) und ich darf zurück kriechen.
In München habe ich zwei ekelhafte Bremssituationen, einmal bei sehr nasser Fahrbahn, schlittere ich nach relativ leichten bremsen dahin - einmal eine schärfere Bremsung (Ampel übersehen) mit weiß qualmenden Reifen (bei Tempo 50) - der Wagen überbremst vorne absolut, es lässt sich nicht mehr läugnen.
Auf der Rückfahrt gibts einige lange Steigungen, irgendwann ist jeweils schlagartig das Gas weg. An der Zündung kann ich nichts finden, der Schwimmerstand ist aber zu niedrig, also Vergaser zerlegen und dann schlafen gehen.
Am nächsten Tag das gleiche Spiel und es wird langsam schlimmer. Ein slowenischer LKW Fahrer steht mir sehr hilfreich bei, mit der abschließenden Diagnose: "wenn manchmal geht, ist Benzin; wenn garnicht geht, ist Elektrik"
Und er hat recht behalten: Es war schlicht der Benzinfilter (natürlich unterm Wagen) zu.
Insgesammt mal wider eine nachdenklich stimmende Reise, die "ToDo" Liste ist eine Seite lang.....


Soundtrack:


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das pobeda gaz M20 hot rod topchop ratte und überhaupt projekt