04.12.14 Nur der Vollständigkeit halber, bevor das Jahr zu Ende geht:
-Fahrt mit der EMW nach Eisenach: Irgendwo hinter Halle verecken mir sehr schlagartig die Kugellager der Lima, die ich vor der Fahrt erst eingebaut hatte - nur, es waren wie sich später herausgestellt hat, die falschen . . . . nach Stunden gerettet von Mike, mit Ersatzlima im Gepäck. Heikes vergaser ist komplett mit Draht zusammengebunden .Jetzt kommen mir zum ersten mal wirkliche Berge unter und wenn ich zu untertourig fahre klingt es als ob eine Coladose im Brennraum komprimiert wird, Klingeln hatte ich mir immer ganz anders vorgestellt! Aber, JUHU! die Leistungssteigerung zeigt sich deutlichst im Vergleich mit anderen EMW's an einer 12% Steigung.
-Rückfahrt: noch vor Antritt bemerke ich, daß die Halterung meines Kupplungshebels angebrochen ist, Drahtverband, Drahtreserven sind damit aufgebraucht. Ich versuche ohne Kuppeln zu fahren, aber wir verfahren uns gnadenlos in den Bergen, weil wir Umwege wegen der Wartburg Rally fahren müssen. Nach der zichsten Berg Auf- und Abfahrt, kullern bei Heike die Tränchen, wir Flachlandheinis sind es nicht gewöhnt, immerhin kommen wir nach Hause, Übernachtung wärend eines Gewitters in Holzverschlag. Schön.
-am Pobeda sind Zündkabel getauscht und eine neue Halterung gebaut um sie besser vom Motor weg zu halten. Fahrt nach Hindenberg: wieder Problemchen bei zu langsamen Fahren, auf der Autobahn gehts. Ich fange an ohne Verstand (alles vergessen) an den Vergasern rumzufummeln - nix gut. Ähnliche Rückfahrt bis Neukölln, tanken, Karre geht nicht mehr an. Ein freundlicher Mitbürger schleppt mich mit seinem Kleinwagen (!) nach Hause. Jetzt scheint der Fehler gefunden - es war der Kondensator, hätte ich nie gedacht . . .
-Fahrt mit der EMW Richtung Norden, jetzt aber!
Nieselregen bis Prenzlau, ich kaufe Gummistiefel.
Ich erreiche den Bodden im Dunkeln, zelte unter einer wunderschönen Eiche. Am nächsten Morgen dichtester Nebel, Nieselregen. frühstück in Anklam, am Nebentisch Arbeitslose die sich beschweren, das "die Asylanten" alles bekommen, wärend sie ihre Harz4 Angelgenheiten am Handy maklen.
Ich komme bis Usedom, es regnet wieder, plötzlich Motor aus. Ich versuche mehrfach zu kicken, plötzlich eine gigantische Explosion, es zerreist mir den Schalldämpfer! Am Abend vorher hatte ich Wasser im Wassersack, heute aber nicht - ich vermute den Benzinfilter zu und als ich den Schlauch abziehen will, bricht mir der verdammte Plastik (!) Anschluss am Hahn ab!!!
Jetzt schiebe ich das Krad zu einer Bushaltestelle und richte mich dort ein, den Schalldämpfer bekomme ich leidlich wieder zu (Draht . . . ) aber am Hahn scheitere ich letztendlich, nach langem Gebastel bekomme ich in "dichter" aber nicht dicht, es tropft und Motorblock und Batterie sind feucht von Benzin.
Das sind die Momente der Kapitulation, mit 2% Akku rufe ich den ADAC.
Als der Nothelfer kommt, möchte er gerne noch einen Startfersuch haben, Luftfilter ab, Startpilot, 2 mal Kicken und WUPP - steht die Karre in Flammen.
Während ich überraschend geistesgegenwärtig meinen Pulover runterreise rufe ich "Feuerlöscher!", aber er hat keinen.
Aber immerhin einen Lappen.
Jetzt habe ich das auch mal erlebt. Ich habe bisher immer geschmunzelt über Leute die ihr Mototorrad abbrennen lassen. Fakt ist, wären wir nicht zu zweit gewesen, oder hätten nur ein paar Sekunden gezögert, hätte ich den Brand wohl nicht mehr gelöscht bekommen.
Jetzt reicht es, ich lasse mich nach Hause bringen.
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